U17-Oberliga: Lehrgeld bei der Heimspielpremiere

Im ersten Heimspiel der Oberliga hatten wir mit der HTG Homburg den Meister der letzten beiden Jahre zu Gast. Ein großer Teil der Meistermannschaft war altersbedingt nicht mehr dabei. Die Lücken waren aber mit Spielerinnen der U15-Oberliga gut gefüllt. Wir mußten gegenüber dem erfolgreichen Saisonauftakt in Dreieich auf Pauline, Nadine und Nina verzichten. Aufgefüllt haben auch wir aus der U15. Beide Teams traten mit voller Bank an. Homburg hatte die Mannschaft mit wesentlich größerer Erfahrung, fast alle hatten bereits Oberliga gespielt.
Der Spielbeginn war auf beiden Seiten von Nervosität gezeichnet. Bis zur 4. Minute waren gerade mal zwei Körbe gefallen, beide für die Gäste. Bei uns fehlte die Konzentration im Abschluß. Das hielt auch bis zur 8. Spielminute an, als Darleen endlich den ersten Korb erzielte. Homburg hatte bis dahin 12 Zähler. Es folgte eine Phase bis zur Mitte des 2. Viertels, in der beide Teams auf Augenhöhe spielten. Wir konnten in der Schlußphase des Auftaktviertel noch auf ein erträgliches 7:14 verkürzen. Nach der Viertelpause war das Spiel hart umkämpft, die vielen Chancen auf beiden Seiten wurden aber schlecht genutzt. Zwischenstand Ende der 5. Minute: 11:18. In den darauf folgenden 4 Minuten haben wir das Spiel dann endgültig verloren, weil wir der gar nicht mal so guten Ganzfeldmannpresse der Gäste die Bälle in Serie schenkten. Nach 0:20 in diesen vier Minuten war das Spiel vom Ausgang her entschieden, Pausenstand 11:36.
Es blieb also noch eine Hälfte zum Training es besser zu machen und für die Spielpraxis der Bank. Obwohl wir die Probleme mit der Gästepresse erst im Schlußviertel in den Griff bekamen, wurde nach den Ballverlusten konsequenter verteidigt und die meisten der Homburger Chancen daraus noch abgefangen. Auch an eigenen Gelegenheiten zum einlochen fehlte es nicht, aber an der Konzentration es zu tun. Viertel Nr. 3 war ein absoluter low-score (5:6) und auch das letzte Viertel war kein Korbfeuerwerk (7:13), was aber aus unserer Sicht als Erfolg gesehen werden darf. Der Endstand von 23:55 zeigt an, daß die Probleme heute insgesamt nicht in der Defense, sondern in der Offense lagen.
Individuell war die Homburger Ganzfeldpresse weniger intensiv als die der Dreieichenhainer letzten Sonntag. Aber wir waren heute in der Transition Defense-Offense und im Spielaufbau viel langsamer und weniger clever als vergangene Woche. Statt mit schnellen Pässen die Presse auszukontern haben wir ständig versucht den Ball über die Mittellinie zu dribbeln. Weil auch das nicht sehr konsequent gemacht wurde, wurden wir sehr oft vor der Mittellinie gedoppelt, was etliche Ballverluste zur Folge hatte. Es waren auch zuwenige da, die beim Ballvortrag mit Verantwortung übernehmen wollten. Wenige Blocks, verstecken nach dem Paß statt gleich wieder freilaufen und sich anbieten machte es den Aufbauspielerinnen nicht einfacher mit einem befreienden Paß dem trap zu entgehen. Nadine und Pauline haben da heute sehr gefehlt.
Die Defense stand eigentlich nicht schlecht, die Mehrzahl der Körbe kassierten wir durch Fastbreaks nach Fehlpässen gegen die Presse oder im Vorfeld. Im static-play kamen die Homburger nur zu wenigen Korberfolgen. Trotzdem war die Laufarbeit in der Defense bei den meisten schlechter als beim Auftaktspiel. Das Hauptproblem war neben einigen technischen und taktischen Defiziten wohl weniger das Können, als die Sperre im Kopf.
Sehr positiv ist zu vermerken, daß das lamentieren zur Halbzeitpause (rutschiger Boden, ruppige Gegenspielerinnen etc.) nur kurz dauerte und trotz des Spielverlaufs zu keinem Zeitpunkt die Motivation gefehlt hat sich so teuer wie möglich zu verkaufen. Die Niederlage heute ist nicht so tragisch. Das wir gleich im zweiten Spiel eine arrivierte Oberligamannschaft schlagen würden, wäre schon ein Wunder gewesen. Aber es gab etliche Phasen im Spiel, in denen genug Selbstvertrauen zu spüren war und wir auch gut mitgehalten haben.
Besonders erfreulich war die Leistung von Anne aus der U15, die heute ihr erstes Oberligaspiel bestritt. Sie war mit ihrer Unbefangenheit und Laufbereitschaft vorne wie hinten ein echter Aktivposten und bekam daher auch viel Spielzeit. Die zweite positive Überraschung war Jacqueline, die erst in Hälfte zwei ins Spiel durfte, aber die Gelegenheit so gut nutzte, daß sie auch noch viel Spielzeit bekam. Von allen heutigen Flügelspielerinnen hat sie Corinna und Darleen am besten geholfen die Presse zu überwinden. Die beiden letzt genannten sowie Renée, Sarah und Lara M. waren weitere Stützen im Spiel.
Nächsten Samstag haben wir Hofheim zu Gast. Die sind zwar amtierender Hessenmeister (der wurde ja bis letzte Saison unter den vier besten der Oberliga separat ausgespielt), haben aber in den beiden bisherigen Spielen verloren und konnten nur mit jeweils 7 Spielerinnen antreten.

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