Beim Auftaktspiel zur Nachquali am vergangenen Samstag saß der Heimcoach zeitweise fassungslos auf der Bank, statt wie üblich als HB-Männchen am Spielfeldrand zu hüpfen. Das war doch nicht seine Mannschaft? Ist er wirklich so ein schlechter Coach und Trainer? Sind das Anfänger? Wollen die nicht? Haben die Angst? Gegen den leichteren der beiden Quali-Gegner (Gießen) zeigten jedenfalls nur zwei Spielerinnen Einsatz und daß ihnen Basketball Spaß macht und sie gut spielen können. Der Rest hatte sich versteckt und Angst davor den Ball zu bekommen. In Hälfte zwei wurde es zwar besser, aber das Ergebnis (28:45) ist nach dem Auftritt schon gut zu nennen.
Im zweiten Spiel trafen Gießen und Aschaffenburg aufeinander. Gießen lag lange in Front. Aber nach der Pause wurde die Aschaffenburger Spielweise sehr grob und die Schiris haben das nicht mehr konsequent genug unterbunden. Und wenn der Pfiff kam, haben die Gießener die Freiwürfe vergeben (3/22). Am Ende setzte sich Aschaffenburg knapp mit 29:33 durch.
So war das Schlußspiel doch noch entscheidend für Platz eins. Wegen des guten Korbquotienten wäre Gießen bei jeder Niederlage der Aschaffenburger mit weniger als 31 Punkten Differenz 😉 Sieger des Turniers. Bei einem Sieg mit 31 Punkten hätten wir noch die (theoretische) Chance auf Platz Eins.
Wie motiviert man da eine Mannschaft nochmal ordentlich zu spielen – und das auch noch gegen den stärkeren der beiden Gegner, der unbedingt gewinnen muß ?
Viel reden hilft wohl. Jedenfalls spielte jetzt eine ganz andere Mannschaft als am verschlafenen Samstag Morgen. Nach dem ersten Viertel stand es 14:8, zur Pause gar 26:10. In Viertel zwei wurden die Aschaffenburger förmlich überrollt.
Nach der Pause wurde es wieder sehr grob. Besonders der hohe Ellebogen der ohnehin körperlich in einer anderen Liga spielenden Aschaffenburgerin Clarissa K. wurde konsequent nie als Offensefoul gepfiffen (und die Schrittfehler beim schieben …), obwohl deswegen nacheinander zwei Rüsselsheimerinnen verletzt auf die Bank mußten. Da alle dummen Pillepallefouls geahndet wurden und Pauline davon zwei zuviel machte, verloren wir eine unserer wichtigsten Spielerinnen bereits kurz vor Ende des dritten Viertel. Die wegen Konfi und Brückentag heute sowieso dünne Bank war im zweiten Spiel des Tages praktisch auf sieben Spielerinnen geschrumpft, da Pia Probleme mit dem Kreislauf hatte und höchstens zur Not hätte spielen können. Zwei Minuten vor Schluß machte dann auch Lara noch ihr viertes Foul. Obwohl die nun körperlich sehr überlegenen Gäste nur noch einen Freiwurf und einen Feldkorb unterbrachten, reichte es zum Sieg mit gerade einem Punkt.
Da die oben genannte Gästespielerin 24 der 41 Aschaffenburger Punkte machte, war es spielentscheidend ihr die Offensefouls und die Schrittfehler nicht zu pfeifen. Mehr als wir müssen sich allerdings die Gießener darüber ärgern, weil ihnen nur ein Rüsselsheimer Korb zur Oberligaquali gefehlt hat. Wären sie in der Halle geblieben um uns anzufeuern, hätten wir’s vielleicht geschafft. Aschaffenburg wird es in der Oberliga wohl schwer haben, vor allem wenn Clarissa mal fehlt oder Schiris ohne Sinn für’s grobe angesetzt sind.
Aus einer im zweiten Spiel sehr gut aufspielenden Rüsselsheimer Mannschaft muß Emily hervorgehoben werden, die wohl ihr bestes Spiel bis dahin gemacht hat. Pauline und Lara waren schon im ersten Spiel voll bei der Sache, alle anderen haben im zweiten Spiel richtig gut gespielt. Nadine, Darleen, Aylin und Emily haben sicher jeden Ball ins Vorfeld gebracht und die Offense gut organisiert. Das Blockspiel wurde sehr effizient und sinnvoll angewandt, Lara und Julia bekamen schöne Päße unter das Brett, es gab viele Offense- und Defenserebounds, schöne Penetrations und Centermoves. Es war es ein schönes Teamspiel und dementsprechend verteilten sich auch die Punkte gut.
Nach dem versöhnenden Abschluß gabe es dann doch den (alkoholfreien) Sekt und die Büchse Happy Cherries. Bei guter Stimmung haben wir die Quali noch fast zwei Stunden lang ausklingen lassen.
Vermutlich wird in der WU15 die Landesliga zustandekommen. Mit Hanau, Gießen, Langen und Dreieich werden wir dort auf alte Bekannte treffen. Neu-Isenburg und Sulzbach komplettieren das Feld.
Es spielten und trafen (vs Gießen; vs Aschaffenburg):
Pauline (16, 2/7; 11, 0/2, ein 3er),Lara (5, 3/4; 12, 0/3), Nadine (5, 0/2, ein 3er; 6), Darleen (0; 9, 1/2), Emily (2; 2), Aylin, Julia, Pia