Im letzten Spiel der Hinrunde waren die Damen vom BC Wiesbaden zu uns zu Gast, die derzeit Tabellen-Vorletzte sind. Die Erwartungshaltung war klar: alles andere als ein Sieg wäre eine große Enttäuschung. Wir mussten außer auf Marijke auch auf Kerstin sowie wieder auf Patricia verzichten, dafür verstärkte uns Lara aus der U17.
Wir taten uns von Beginn an schwer in das Spiel zu kommen. Die Verteidigung stand zwar weitgehend, jedoch gelang es uns nicht so recht richtig Druck entwickeln. So kamen wir kaum zu einfachen Punkten über Schnellangriffe. Zunächst war Ioanna die einzige die auch von Außen mal gegen die Zone der Wiesbadenerinnen punkten konnte. Das Ergebnis von 8:7 zum Ende des ersten Viertels spiegelt das zähe Spiel wieder.
Auch ein Wechsel der Verteidigung im zweiten Viertel änderte an der Situation nichts grundlegend – zur Halbzeit hatten wir magere 18 Punkte zu Buche stehen, den Wiesbadenerinnen gelang durch einen Dreier gar die 18:19 Führung zur Pause.
Mit Aufwind kamen die Gäste auch aus der Pause, während bei uns überhaupt nichts zusammenlaufen wollte. In der Verteidigung liefen uns die schnellen Angreiferinnen aus Wiesbaden immer wieder davon, die auch von unseren Passfehlern im Angriff in dieser Phase immer wieder profitieren konnten.
Mitte des dritten Viertels war scheinbar die Luft raus – sowohl was die Moral als auch die Kondition anging – und Wiesbaden hatte sich einen 22:31 Vorsprung herausgespielt und eindeutig Oberwasser in diesem Spiel.
In der dringend notwendigen Auszeit halfen nun nur noch deutliche Worte, denn taktisch hatten wir bereits zweimal umgestellt ohne dass unser Spiel besser wurde. Nun musste es sich entscheiden – konnten wir noch einmal ins Spiel zurückkommen? Waren alle bereit endlich einmal alles in der Verteidigung zu geben, denn nur über eine starke Verteidigung hatten wir überhaupt eine Chance am Spielverlauf etwas entscheidend zu unseren Gunsten zu ändern.
Zunächst änderte sich am Abstand im Spielstand zwar nichts, aber tatsächlich schien ein kleiner „Ruck“ durch die Mannschaft gegangen zu sein. Ludmilla, der bis dahin heute im Angriff noch nicht allzu viel gelungen war, nahm das Heft im Angriff in die Hand und zog wiederholt mit viel Energie zum Korb und war dabei immer wieder nur durch Fouls zu stoppen. Ihre heute exzellente Freiwurfquote half uns nun entscheidend dabei den Rückstand langsam wieder zu verringern. Auch alle anderen verteidigten nun mit ganz anderer Körpersprache – der Glaube daran, das Spiel doch noch gewinnen zu können war wieder zurückgekehrt! So konnten wir uns bis zum Ende des dritten Viertels wieder auf 35:37 herankämpfen, und dieses mal war es Ioanna die kurz vor dem Pausenpfiff per Dreier den Anschluss herstellen konnte. Damit war alles wieder offen und wir hatten endlich unser Erfolgsrezept wiedergefunden: eine aggressive Verteidigung die diesen Namen auch verdient!
Und wenn man erfolgreich spielt dann hält die Kondition auch ein kleines bisschen länger – so gelang es uns im letzten Viertel nur zwei Feldkörbe der Wiesbadenerinnen zuzulassen und unsererseits immer wieder Schnellangriffe zu laufen die sich aus Fehlern der Gäste ergaben die wir mit der aggressiveren Verteidigung provozieren konnten. Am Ende stand nun doch noch ein 50:44 Sieg zu buche. Den hatten wir uns an diesem Tag weder durch gutes, noch durch schönes Spiel verdient, aber am Ende mit guter Moral gemeinsam erkämpft! Ioanna war heute mit 26 Punkten mit Abstand unsere beste Angreiferin.
Abschließend dürfen wir auf unsere Leistung in der Hinrunde der Damen-Bezirksliga als Aufsteiger ruhig ein bißchen stolz sein. Mit lediglich zwei Niederlagen gegen die beiden Landesliga-Absteiger aus Langen und von der Bergstraße können wir sehr zufrieden sein!
Es spielten und gewannen: Ioanna Anagnou 26, Ludmilla Michel 15, Marion Lehmbecker 5, Corinna Werkmann 4, Christina Niedenzu, Alexandra Kolb, Jaqueline Lutz und Lara Mörmann.
Nächstes Wochenende steht als letztes Spiel des Jahres das erste Rückrunden-Spiel beim Mitaufsteiger Gernsheim auf dem Plan.