Am Sonntag fand im benachbarten Hochheim das zweite Turnier zur MU18 Bezirksligaqualifikation statt. Die Gegner waren alles gute Bekannte aus der abgelaufenen Kreisligasaison. Durch den Jahrgangswechsel gab es bei allen Teams nur wenige Abgänge. Die Gastgeber aus Hochheim sind Kreismeister, Pfungstadt Vizemeister, Eberstadt Dritter und wir mit einigem Abstand Fünfter. In der Saison hatten wir alle sechs Spiel verloren, gegen Eberstadt beide knapp, gegen Pfungstadt und Hochheim trotz teilweise guten Spiels deutlich.
Mangels Trainingsbeteiligung gab es leider keine Vorbereitung auf die Quali. Das wir überhaupt zur Quali gefahren sind ist dem Umstand zu verdanken, daß wir mit Sven und Marcel vor drei Wochen noch zwei Zugänge hatten. Die hatten zwar noch nie ein Spiel bestritten und sind nicht gerade Riesen, aber so konnten wir wenigstens zu acht antreten. Der Rest der Mannschaft war wegen des verlängerten Wochenende in Urlaub. Außer dem Trainingseffekt war also realistischerweise nichts zu erwarten.
Rafal, der zusammen mit Riko die MU18 übernehmen wird, war bei allen drei Spielen als zweiter Coach mit dabei.
Pfungstadt-TG Rüsselsheim (55:36, 17:10, 17:7, 8:10, 13:6)
Im ersten Spiel trafen wir auf den Vizemeister aus Pfungstadt, der aufgrund seiner körperlichen Überlegenheit Turnierfavourit war. Das befürchtete Massaker an unserer Rumpftruppe blieb erstaunlicherweise aus, auch wenn das Spiel 55:36 deutlich verloren wurde. Mehr Training hätte eine bessere Trefferquote aus den vielen Chancen gebracht und außerdem weniger Abstimmungsprobleme in der Defense. Trotzdem war es ein erstaunlich gutes Spiel, in dem Sven von Anfang an zeigte, daß wir einen guten Spieler dazu bekommen haben. Gegen Ende des Spiels legte auch Marcel langsam seinen Respekt ab.
René (17, 7/11), Lucas (11, 0/2, ein 3er), Eric, Marcel, Sebastian und Sven (je 2)
Eberstadt-TG Rüsselsheim (53:54, 5:16, 15:12, 13:14, 20:12)
Eberstadt hatte im ersten Spiel des Turnier nach großem Kampf gegen Hochheim in der Verlängerung knapp verloren. Während wir weniger als 30 Minuten Pause und  nur 8 Spieler hatten, konnte Eberstadt nach einem Spiel Pause und mit einer vollen Bank antreten. Wir hatten uns aber gegen die Pfungstädter so gut eingespielt, daß wir das erste Viertel nach überlegenem Spiel mit 5:16 für uns entschieden. Viertel zwei ging nach packendem Spiel mit 15:13 knapp an Eberstadt. Gegen Ende des Viertel gab es die ersten Wadenkrämpfe bei uns. Glücklicherweise war Riko bei diesem Spiel da und leistete als Physio gute Arbeit. Zwar angeschlagen, konnten doch alle in Hälfte zwei nochmal spielen.

Gezwungenermaßen mußten Sven, Marcel, Ferhat und Maxi jetzt mehr Verantwortung tragen als vorgesehen war. Sie haben das sehr gut gemacht und Viertel drei mit 13:14 gewonnen.
Im Schlußviertel packte Eberstadt dann die Brechstange aus. Während bei uns die Kräfte immer mehr schwanden, wuchs die Foulbelastung der Gegner dramatisch an. Auch sie mußten im Übrigen jetzt der Anstrengung Tribut zollen. Direkt vor unserer Bank brach ein Eberstädter mitten im Offensemove mit Wadenkrämpfen zusammen. Das wir dieses Viertel mit 20:12 einigermaßen im Rahmen halten und das Spiel knapp mit einem Punkt gewinnen konnten, war neben dem tollen Kampf der ganzen Mannschaft der guten Freiwurfquote bei René zu danken.
René (21, 8/5), Lucas (18, 4/1, ein 3er), Sebastian (6, 2/6), Eric (5, 1/2), Sven (4)
Sollte im vierten Spiel Pfungstadt Hochheim schlagen, wovon wir ausgingen, als wir die Halle zwecks Mittagessen verließen, käme es im Schlußspiel zu einem echten Endspiel um Platz zwei.
Erstmal hieß es aber regenerieren, sowohl körperlich, als auch mental. Sebi und Sven fuhren nach Haue duschen und wurden durch mütterliche Kost wieder aufgepeppelt. Der Rest samt Coach, Pauline und Marcels kleinem Bruder suchte sich in Hochheim eine nette Straußwirtschaft und verbrachte bei leckerem Essen die Siesta unter freiem Himmel.
Zurück in der Halle erfuhren wir, daß wie ausgerechnet Pfungstadt durch war, Eberstadt kapituliert hatte und unser Schlußspiel das Endspiel um Platz zwei war.
Hochheim-TG Rüsselsheim (61:54, 11:10, 24:8, 16:18, 10:18)
Wie Pfungstadt war uns auch der Kreismeister aus Hochheim körperlich deutlich überlegen. Das Spiel begann eher verhalten und auf lauem Niveau. Viertel eins ging mit 11:10 an Hochheim. In Viertel zwei stellte Hochheim auf Mannpresse um und obwohl sie die schlechter spielten, als Eberstadt im Spiel zuvor, waren wir gerade so richtig im Mittagsschlaf. Die eine verfügbare Auszeit brachte leider auch keinen Weckruf. Mit 24:8 zum 35:18 Pausenstand hatten wir das Endspiel quasi schon verschlafen.
Erstaunlicherweise gelang es das Team nochmal aufzuwecken. Wir stellten zunächst auf eine 3-2 Mannpresse um und waren damit auf Anhieb so erfolgreich, daß die Hochheimer ihrerseits die Mannpresse aufgegeben haben. In Viertel drei wogte es hin und her, ohne das wir richtig aufholen konnten, auch wenn wir es mit 16:18 für uns entschieden. Bedingt durch den körperlichen zustand bei Lucas und René, die bis hierhin eine unglaubliche Laufleistung geliefert hatten, mußten wir nach einer Regenerations-Auszeit umstellen. Als Sebi, seines zeichens Center erfuhr, daß er jetzt vorne in der Presse spielen sollte, während unser Aufbauspieler Lucas mit den müden Beinen seinen Job ganz hinten übernehmen sollte, war er sich nicht ganz sicher, ob er nicht mal wieder auf den Arm genommen wurde. Lucas reagierte ganz ähnlich 😉
Da Marcel jetzt das komplette Mittelfeld deckte während Sven, Sebastian und René vorne pressten, spielten wir de-facto jetzt 3-1-1. Und das außerordentlich erfolgreich. Sebastian, groß aber beweglich, verbreitete ganz schönen Schrecken im Aufbau der Hochheimer. Er erzielte etliche Ballgewinne, von denen er die meisten zu Körben verwerten konnte. Nach kurzer Zeit mußte der unangenehmste Hochheimer Center mit dem vierten Foul vom Feld. Leider trafen von neun Freiwürfen in dieser Pase nur zwei und ein paar ganz hochkarätige Chancen, die sich aus Ballgewinnen der Presse ergaben, wurden nicht verwandelt. Sonst wäre tatsächlich mehr drin gewesen als der 10:18 Viertelgewinn.
René (20, 6/7), Lucas (14, 0/2), Sebastian (12, 4/2), Sebastian (12, 2/4), Sven und Eric (je 4).
Insgesamt muß man vor allem im Hinblick auf die Personallage und die fehlende Vorbereitung mit dem Verlauf des Qualiturnier mehr als zufrieden sein. Wir wurden außer von einigen Eltern auch von Nadine und Pauline aus der WU15, Ludmilla aus der Damenmannschaft und von Yannick, der mit Sasisonende leider aus der MU18 raußgewachsen ist, unterstützt. Riko war zwar nur zum mittleren Spiel da, aber da genau richtig um unsere müden Krieger wieder munterzumachen. Rafal, der die MU18 im Lauf der Saison bereits zweimal gecoacht hat, konnte die offenen Baustellen am Sonntag life besichtigtigen. Beim Spiel der Center unter dem Brett sowie deren Anspiel von außen warten die leichtesten Gewinne für unsere Offense.