Damen-1 (Bezirksliga): 6 Minuten REM-Schlaf

Mit Top-Besetzung und voller Bank konnten wir am vergangenen Sonntag ins letzte Heimspiel der Saison starten. Im letzten Training hatten wir auch den Gegner analysiert und wussten genau, was uns erwartet. Außerdem mussten die Gäste aus Weiterstadt bedingt durch ein paralleles Oberliga-Spiel auf einige gute Spielerinnen verzichten, auch wenn die Übrigen immer noch ein gutes Team stellen. Beste Voraussetzungen also für ein gutes Spiel unsererseits.
Leider war schon die Intensität des Warm-Up lau, ein Viertel der Mannschaft sogar erst die letzten 10 Minuten dabei. Entsprechend liefen auch die ersten sechs Spielminuten. Während unsere Gäste genau wie erwartet und besprochen begannen und gleich mit 100% spielten, setzten wir gemächlich das Warm-Up fort. Wir leisteten uns den Luxus in komprimierter Form nochmal all die Fehler der Saison, die wir eigentlich abgestellt zu haben glaubten gründlich durch zu exerzieren. Defense ohne Spannung, Offense ohne Geduld, sinnlos vorzeitige (und nicht erfolgreiche) Würfe von außen ohne Rebounder, statt Spiel unter Kontrolle bringen, machten es den Gästen leicht uns vorzuführen. Nur vereinzelt zeigte mal einer den Willen zur Wende, wurde aber vom Team nicht unterstützt. Nach einer Auszeit in der 3. Spielminute setzte Corinna das gerade besprochene direkt um und erzielte mit einer druckvollen Penetration unseren ersten Korb an diesem Abend. Leider war es ein Strohfeuer, weil andere im Team genau so weiter spielten, wie vor der Auszeit. Paula, gesundheitlich angeschlagen, kam in der 6. Spielminute beim Spielstand von 2:19 aufs Feld. Angetrieben durch ihre Power wachte auf einmal auch das restliche Team auf und spielte endlich das, was wir gut können. Der Gästecoach nahm sofort eine Auszeit und beendete die Mannpresse seines Teams, die vor Paulas Einwechslung und trotz Vorbereitung darauf unser Team vor eigentlich leicht zu lösende Probleme gestellt hatte. Die letzten drei Minuten liefen mit 4:4 ausgeglichen. Aber nach dem 6:23 zur Viertelpause war das ein schwacher Trost.
Angetrieben durch Paula kippte das Spiel im zweiten Viertel zu unseren Gunsten. Kontinuierlich holten wir auf. Nach einem 13:3 Lauf bis zur 15. Spielminute hatten wir auf 7 Punkte Rückstand verkürzt (19:26). Die Ratlosigkeit war für den Moment auf die Gäste übergegangen. Da ein Teil unserer Akteure dann in der Defense wieder einen Gang zurückschaltete, erlaubten wir den Gästen einen 0:6 Lauf zum 19:32 in der 18. Minute und gaben einen Teil unserer Aufholarbeit wieder preis. Vor allem unter unserem Brett fehlte in dieser Phase die Konsequenz. Mit dem Spezialauftrag das zu ändern kam Jacqueline ins Spiel. Auch wenn das nicht alle so sehen wollen, hat sie ihren Job sehr gut erledigt und sogar in der Offense einige Akzente gesetzt. Bis zur Halbzeit hatten wir das Spiel wieder im Griff (4:3 zum 24:35), ohne allerdings weiter heran zu kommen.
Der Rest des Spiels war eng. Die Gäste hatten keinen Einbruch mehr, wir konnten die Presse bis zum Ende spielen und auch hinten wurde konsequent verteidigt. Die Gäste hatten ihre Mann-Presse zwar aufgegeben. Die gute Mann-Defense genügte aber bei einigen unserer Akteure immer noch, weshalb wir ungewohnt viele unserer sehr zahlreichen Ballgewinne nicht in Punkte umsetzen konnten. Nur Paula ließ sich gar nicht beeindrucken und spulte ihr normales Programm herunter und zeigte eindrucksvoll, dass sie sich in dieser Saison nicht nur nach Korbpunkten zu einer der besten Spielerinnen der Bezirksliga entwickelt hat. Zumindest verloren wir nach versemmelten Fastbreakchancen selten den Ball gleich ganz und konnten im nun leidlich geduldigen Setplay oft doch noch die Punkte erzielen, während die Gäste nur noch zu wenigen Fastbreaks kamen und sich ihre Punkte auch über das Setplay erarbeiten mussten. Es tat sich daher in keine Richtung mehr nennenswertes am Spielstand und wir verloren unnötigerweise wegen einer im Tiefschlaf begonnen Anfangsphase mit 55:69.
Besonders ärgerlich war für den Coach, dass es Akteure gab, die der Situation mental nicht gewachsen waren und statt Basketball zu spielen und die eigenen Fehler zu bekämpfen, rumnörgelten und die Fehler bei anderen suchten.
Es spielten und trafen:
Paula (22, 3/9, ein 3er), Corinna (8), Angela (7, 1/4), Ludmilla (6), Sarah (4), Alex, Darleen, Johanna, Maja (je 2), Isabelle, Jacqueline, Kerstin

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