Damen-2 (DK1): Erst Kurz vor dem Rückzug und dann ein geiles Spiel ohne Happyend

Am vergangenen Sonntag ging für die 2. Damen mit dem Spiel gegen die Oberligareserve aus Hochheim die Saison los. Das an sich war schon überraschend, da es in der Woche davor ziemlichen Frust gegeben hatte und die Mannschaft kurz vor dem Rückzug stand. Ausrechnen durften wir uns gegen die zur Hälfte aus Spielerinnen der letzt- und diesjährigen Hochheimer Oberligamannschaft bestehenden Gegner und deren absoluter Längenhoheit nichts. Wir brachten gerade mal sieben Spielerinnen zwischen 16 und 18 aufs Parkett und waren körperlich weit unterlegen. Aber auch ohne diese Umstände waren sich die Gäste sehr sicher, dass nichts anbrennen kann.
Naja, es kommt oft anders, wenn die Voraussetzungen so einseitig schlecht sind. Aus der Not der fehlenden großen Spielerinnen eine Tugend machend, mit viel Geduld in der Offense und guter Quote bei den Distanzwürfen und Fastbreaks, dominierten wir das erste Viertel sehr deutlich. Der Spielaufbau der Gäste brach zeitweise durch die aggressive Verteidigung komplett zusammen. Man musste sich schon die Augen reiben um zu glauben im richtigen Film zu sein. Vor allem wenn man noch beobachtet, wie cool und selbstverständlich das gespielt wurde. Das 18:10 zur Viertelpause war mehr als verdient.
Im zweiten Viertel kamen zwei der Gästecenter besser ins Spiel. Der Ball war auf einer höheren Etage, wenn diese unter dem Brett den Ball bekamen. Ein mit der heutigen Besetzung dann nur noch schwer zu lösendes Problem, welches unsere hinteren Spielerinnen Johanna, Corinna und Michelle trotzdem erstaunlich oft erfolgreich lösen konnten. Trotzdem ging der zweite Abschnitt mit 11:20 verloren, auch weil wir ein paar Fastbreaks nicht verwandelt haben.
Das 29:30 zur Halbzeit war gleichwohl ein sensationell gutes Ergebnis. Im 3. Viertel ging es wieder ausgeglichener weiter. Mit 12:16 hatte der Favorit leicht die Nase vorne. Das 41:46 zu Beginn des – vermeintlichen – Schlussabschnittes war zwar noch nicht spielentscheidend, aber ob wir bei unserer dünnen Besetzung und dem sehr kraft zehrenden Spiel nochmal die Wende schaffen könnten, war dennoch fraglich. Aber Paula und Aylin demontierten dann wieder wie im Auftaktviertel den gegnerischen Spielaufbau und schlossen die Turn Over vorne erfolgreich ab. Hinten verhinderten Johanna und Michelle, trotz jeweils inzwischen vier Fouls, genügend Attacken der langen Hochheimer Center, sodass es in der 37. Minute 57:52 und dreißig Sekunden vor Schluß 59:56 für uns stand. Ein Fehlpass und einmal fest gedribbelt erlaubte den Gästen den eigentlich nicht verdienten Ausgleich fast mit der Schlusssirene.
Nach dem Kraftakt waren bei uns jetzt aber die Akkus leer. Zumal es Michelle jetzt doch mit dem 5. Foul erwischte und wir nur noch zu sechst waren. Trotzdem wir zu Beginn der Verlängerung durch zwei schnelle Körbe in Rückstand gerieten und keiner mehr richtig laufen konnte, war die zweite Hälfte der Verlängerung wieder offen. Am Ende stand trotzdem eine 61:69 Niederlage. Jetzt konnten wir uns darüber etwas ärgern, weil wir durch zwei Unachtsamkeiten zu Ende der regulären Spielzeit den Hochheimern selber die Chance gegeben hatten eine totale Blamage zu verhindern. Da wir aber vor dem Spiel eigentlich ein Massaker erwartet hatten, war es in Wahrheit ein Super Spiel. Mit Lara M. wären wir unter dem Brett zusammen mit der heute überragend guten Johanna, die keine einzige Sekunde auf der Bank sitzen durfte, vermutlich so gut gewesen, dass die spielentscheidenden Gäste Center weitgehend neutralisiert worden wären. Aber auch Effi oder Lara S. hätten uns bei mehr Wechselmöglichkeiten eine noch intensivere Vorfeldverteidigung ermöglicht. Aus einem insgesamt und ohne Ausnahme sehr guten Team sticht wie oft in letzter Zeit Paula nicht nur wegen der 28 Punkte (darunter zwei 3er) hervor. Daneben knüpft Darleen nach einem Jahr Schongang wieder an ihre vorherige Stärke an. 14 Punkte und drei 3er – einer davon als Buzzerbeater mit der Schlusssirene des 3. Viertel – dokumentieren das. Corinna, eigentlich inzwischen Stamm der DBL, aber als 97er in beiden Teams einsatzberechtigt, machte heute ihr bestes Saisonspiel und erzeugte sowohl in der Defense vorne und hinten sowie mit ihren Penetration in die Defense für sehr viel Druck im Spiel und konnte das heute konditionell erstaunlich lange durchhalten. Das war auch bei Aylin sehr erstaunlich, die seit Ende Juli verletzungsbedingt nur drei Trainings und ein Spiel bestreiten konnte. Eigentlich hat sich kein Gegner ein 1:1 gegen sie gewagt. Und nebenbei kam sie noch auf 9 Punkte. Das nächste Spiel nach den Herbstferien wird gegen den Titelfavoriten aus Heppenheim sein. In der Vorbereitung haben wir uns – auch damals mit eigentlich schlechter Besetzung – sehr gut geschlagen.
Diesmal spielten und trafen:
Paula (28, 6/9, zwei 3er), Darleen (14, 1/2, drei 3er), Aylin (9, 1/2), Corinna (6), Michelle und Johanna (je 2), Jacqueline

Total Page Visits: 1352 - Today Page Visits: 1