DBL/U19: Zweimal gegen den Tabellenzweiten

Wie vor kurzem gegen Wiesbaden traten auch gegen Groß-Gerau am letzten Spieltag zuerst die U19er der TG gegen die Gäste an und unmittelbar danach die Damen. Beide U19er hatten jeweils zehn Spielerinnen auf der Bank. Erstmals dabei war bei uns Hannah, die nach Johanna und Michelle, die schon seit zwei bzw. einer Saison spielen, die dritte ehemals Treburer Spielerin ist, die ihre Basketballkarriere bei uns fortsetzt.
Wir erwischten einen sehr guten Start in die Partie. Die Gäste kamen zunächst überhaupt nicht mit Effi und Paula zurecht. Beim Spielstand von 14:4 in der 5. Spielminute musste eigentlich nur die Chancenverwertung bekrittelt werden. Nach einer Auszeit stellten sich die Gäste auf unsere Offense ein und kamen selbst – vor allem mit erfolgreichen Distanzwürfen – selber zu Punkten. Zur Viertelpause lagen wir 14:22 hinten.
In Viertel Nr. 2 hatten wir uns wieder gefangen. Besonders Lara und Vicky dominierten nun unter dem Brett der Gäste und erzielten neben zahlreichen Offense-Rebounds auch sechs Punkte. Weitere sechs steuerte Aylin mit Halbdistanzwürfen bei, Paula einen erfolgreichen Fast Break und Darleen versenkte als Buzzer beater einen 3er. Pausenstand 31:40 und alles noch offen.
Nach der Halbzeit setzte sich unsere Dominanz unter dem Groß-Gerauer Korb fort. Vicky und Lara kamen zusammen auf 12 Punkte, Effi mit tollen Moves von außen zum Brett auf Sechs. Michelle und Darleen schloßen zwei Schnellangriffe erfolgreich ab und Paula steuerte noch einen Freiwurfpunkt bei. Nach dem 23:12 lagen wir zu Beginn des Schluss Abschnittes tatsächlich mit 54:52 vorne.
Bei einigen war jetzt aber der Akku ziemlich leer, was sich vor allem in der Konzentration im Abschluss zeigte. Während bei Groß-Gerau die Distanzwürfe oft rein gingen, ging bei uns von außen fast Garnichts mehr. Die nach wie vor zahlreichen Turnovers wurden auch nur selten in Punkte verwandelt. Und 2 von 8 Freiwürfen ist auch zu wenig. Die Gäste schafften einen 0:9-Lauf bis zur 33. Spielminute, was vorentscheidend war. Das 64:77 ist trotzdem ein vorher nicht erwartet gutes Ergebnis. Vor allem, weil das Spiel so lange offen war und unsere beiden Center trotz fast null Training in den letzten Monaten so gut zusammen gespielt haben und auch zur richtigen Zeit punkteten. Michelle entwickelt sich zu einer Universalspielerin. Sie hatte in der Defense als Spielerin der hinteren Reihe begonnen, ist inzwischen daneben eine unserer aggressivsten Vorne-Verteidiger mit vielen Ballgewinnen und in der Offense spielt sie nach 3 und 4 zu Beginn inzwischen auch 2 und sogar 1. Ana bekam zwar nur eine Einsatzzeit, hat die aber so gut genutzt wie bisher noch nie.
Es spielten und trafen:
Effi (16, 2/3), Vicky (14), Aylin (5), Paula (8, 2/10), Darleen (6, 1/2, ein 3er), Lara (6, 0/1), Michelle (4), Ana, Hannah, Johanna
Neben Rebecca Werner bei den Gästen zogen nun Effi, Aylin, Paula, Michelle und Johanna die Damentrikots an. Insgesamt hatten wir heute eine volle Bank mit je sechs Damen und sechs U17/19ern. Außer Michelle steckte aber allen U19ern das vorherige Spiel in den Beinen. Wir starteten nur mit den echten Senioren und erwischten einen guten Start in das Spiel. Mitte des ersten Viertel lagen wir 6:2 vorne. Groß-Gerau musste sich erst darauf einstellen, dass eine der wichtigsten Spielerinnen eine Sonderbewachung hatte (fast das ganze Spiel über durch Alex, die das sehr gut und ganz ohne Foul machte). Bis zur Pause hatten sie heraus, wie es ohne den normalen Punktegaranten funktionieren kann. Da wir im Abschluss zu unkonzentriert und oft auch einfach zu früh waren, lagen wir zur Viertelpause folgerichtig mit 8:11 hinten.
In Folge hatten beide Seiten Probleme den Ball ans Brett zu bringen. Von außen trafen zunächst beide Teams recht gut. Den Hauptunterschied machten die Freiwürfe. Beide Mannschaften hatten früh Teamfouls. Während Groß-Gerau das Glück hatte danach keine Fouls mehr gepfiffen zu bekommen, durften sie selber noch fünf Mal an die Linie. Acht der in diesem Viertel erzielten 23 Punkte waren Freiwürfe. Nach dem 15:23 stand es zur Halbzeit 23:34 gegen uns. Mit der Defense konnten wir zufrieden sein. Die sonst gefährlichste Gästespielerin hatten wir gut im Griff. Aber vorne machten wir viel zu wenig rein. Vor allem bei den Distanzwürfen traf heute nur Ioanna mit einiger Sicherheit. Wir brachten den Ball zwar oft ans Brett, aber machten ihn in der engen Zone zu selten rein. Groß-Gerau profitierte dabei auch von der Großzügigkeit der Schiris, was aber im Rahmen blieb.
Trotzdem gewannen wir das dritte Viertel knapp mit 12:10. Der Schluss Abschnitt ging mit 10:17 wieder an die Gäste, wobei der Unterschied wieder in erster Linie deren erfolgreiche Distanzwürfe waren.
Beide Mannschaften haben sich körperlich nichts geschenkt. Es war aber trotzdem eine sportlich faire Begegnung. Unter den Brettern ging nicht viel. Die Partie wurde hauptsächlich über Distanzwürfe und an der Freiwurflinie entschieden.
Es spielten:
Ioanna (21, drei 3er), Kerstin (6), Ludmilla (5, 1/2), Michelle (4), Paula (3, 1/2), Marion, Maja und Alex (je 2), Aylin, Effi, Johanna, Isabelle
Resümee
Damit geht eine Saison zu Ende, die ganz anders verlief, als es geplant und zu erwarten war. Während mit Christina und Renée pünktlich zu Saisonbeginn zwei eigentlich fest eingeplante Spielerinnen aus privaten Gründen bzw. Studienbedingt wegzogen, kamen mit Maja (DBL) und Vicky (U19) zwei Spielerinnen von außen dazu. Kurz vor Saisonbeginn hat auch Michelle (U17) endgültig bei uns angeheuert, war aber eigentlich hauptsächlich für die U19 vorgesehen. Gleiches gilt für Johanna, Aylin und Paula. Dafür tauchte Lara, die als unsere längste Spielerin – trotzdem sie erst 17 Jahre ist – sowohl in der Saisonvorbereitung als auch zukünftig für die Saison bei U19 und Damen eine wichtige Rolle einnahm, mit Saisonbeginn monatelang gar nicht mehr auf. Antje, die als erfahrene Centerspielerin auch ein wichtiger Faktor bei den Damen sein sollte, laborierte noch bis Weihnachten an ihrem Muskelfaserriss und viel danach bei den meisten Spielen berufsbedingt aus. Mit Alex und Kerstin machten auch unsere beiden anderen erfahrenen Center viel weniger Spiele als erhofft. Und zuletzt stellte sich heraus, dass Marijke, eine ganz wichtige Spielerin wenn sie gesund ist, aufgrund ihres nicht richtig verheilten Kreuzbandriss weiter auf unbestimmte Zeit ausfällt.
Nach einer schwierigen Phase bis etwa Anfang Oktober, in der die U19er und U17er eigentlich ungeplant zeitweise die Mehrheit bei den Damen stellten, hatte sich das notgedrungene Provisorium so eingespielt, dass es der Normalfall wurde. Bis Weihnachten gab es nur noch gute Spiele, wenn auch nicht alle gewonnen wurden. Nach der Weihnachtspause kam sogar früher als erwartet Ludmilla von ihrem Auslandsaufenthalt zurück. Vermutlich war unsere Erwartungshaltung (wenn es ohne unseren Top Scorer der letzten beiden Spielzeiten bisher so gut lief, musste es jetzt ja erst richtig brummen) etwas naiv. Ein halbes Jahr ohne gemeinsames Training und fehlende 10 Spiele Praxis kann man auch als talentierte und erfahrene Basketballerin nicht von eben auf jetzt kompensieren. Zumal sich unser Spiel auch im Lauf der Saison sehr verändert hat.
Ioanna hat sich zu einer der besten Defense-Spielerinnen der DBL entwickelt und hat in fast allen Spielen zweistellig gepunktet – oft über 20 Punkte.
Gäbe es nicht die „Nebenbeschäftigung“ der U19er in ihrer eigenen Liga und hätten wir uns in der Saisonvorbereitung bereits mit dem tatsächlich verfügbaren Kader einspielen können, war in der Saison mehr möglich. Wir sehen es positiv, dass so viele junge Spielerinnen den Schritt zu den Damen gewagt und wie sie sich dort entwickelt haben. Sofern die Mannschaft im Kern zusammen bleibt, werden wir davon in der kommenden Saison profitieren. Bis dahin spielen wir am 7. Mai Bezirkspokal in Hochheim und davor versuchen wir als einziges nicht NRW-Team in Düsseldorf unseren Titel auf dem Art-Frühjahrscup zu verteidigen.

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